Heilbad Heiligenstadt | Arenshausen, 13. Februar 2024: In Arenshausen werden am 19. Februar 2024 umfangreiche Bauarbeiten zur Erneuerung von Abwasserkanälen, Trinkwasserleitungen und Straßenabschnitten beginnen. Von den Baumaßnahmen hauptsächlich betroffen ist ein Großteil der Thomas-Müntzer-Straße, der von der Dorfstraße bis zum Steinweg reicht, sowie der Steinweg in seinem Verlauf bis zum Ortsausgang Richtung Gerbershausen. Neben diesen beiden Straßen wird auch ein Abschnitt der Robert-Koch-Straße sowie der Friedhofsweg an das Entwässerungs-system der Kläranlage „Unteres Leinetal“ angeschlossen.
Nach Abschluss der Arbeiten, die voraussichtlich bis zur Jahresmitte 2025 andauern, wird der Betrieb einer dezentralen Kläranlage für das Wohngebiet „Am Hopfenberg“ eingestellt. Durch die Kanalbautätigkeiten erhöht sich der Anschlussgrad der Gemeinde Arenshausen an die zentrale Kläranlage „Unteres Leinetal“ wesentlich.
Zwei Bauabschnitte
„Die gesamte Maßnahme ist in zwei große Bauabschnitte aufgeteilt, die nacheinander umgesetzt werden“, erklärt Winfried Kaufhold, Betriebsleiter der EW Wasser, das anspruchsvolle Bauprojekt. Im ersten Abschnitt erfolgt ein grundhafter Ausbau der Thomas-Müntzer-Straße. Dieser erstreckt sich von der Leinebrücke bis zur Einmündung der Robert-Koch-Straße und beinhaltet ein etwa 30 Meter langes Teilstück des Mühlenwegs. Auf einer Strecke von 150 Metern wird die Abwasserkanalisation saniert und die Trinkwasserleitungen teilweise ersetzt. Zum ersten Bauabschnitt zählt darüber hinaus auch die Erneuerung des Regenwasserkanals in der Thomas-Müntzer-Straße über eine Strecke von rund 90 Metern.
Der zweite Bauabschnitt, dessen Beginn auf den Herbst 2024 datiert ist, sieht eine Erneuerung des verrohrten Bachlaufs „Höhgraben“ im Bereich der Bahnquerung vor. Zum besseren Schutz vor Starkregen, welcher in der Vergangenheit in diesem Bereich immer wieder zu Überflutungen von Straße und Grundstücken führte, wird im Auftrag der Gemeinde Arenshausen ein Rechteckkanal zurückgebaut und die alte Verrohrung des Gewässers durch einen neuen Rohrkanal ersetzt. Dieser weist mit 80 Zentimetern einen viel größeren Durchmesser auf und erlaubt einen deutlich höheren Abfluss von Oberflächenwasser. „Da der Bereich der Bahnkreuzung zudem besonderen Kräften durch die Brückenbelastung (Zugverkehr) ausgesetzt ist, wird der Rohrkanal hier sogar in einem Stahlbetontrog verlegt“, berichtet Kaufhold.
Des Weiteren umfasst der zweite Bauabschnitt die Erneuerung von Abwasser-kanalisation, Trinkwasserleitungen und Straße auf einer Länge von 250 Metern im Steinweg sowie abschließend im Friedhofsweg (circa 120 Meter Länge). Wie in der Thomas-Müntzer-Straße kommen auch hier für die Abwasserkanäle und Hausanschlussleitungen robuste Rohre aus Polypropylen mit einem Durchmesser von 16 bis 25 cm zum Einsatz.
Auftraggeber der Baumaßnahme, die einen Gesamtwertumfang von 2,8 Millionen Euro besitzt, ist der Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld sowie die Gemeinde Arenshausen. Während auf den WAZ Zweckverband rund 1,51 Millionen Euro entfällt, ist die Gemeinde mit einer Summe vom rund 1,27 Millionen Euro beteiligt. Für die Abwasserleitungen erhält der Zweckverband (WAZ) eine Fördersumme in Höhe von rund 700.000 Euro aus Mitteln des Thüringer Landeshaushaltes. Über das Förderprogramm KSB (Kanal- und Straßenbau) bekommt die Gemeinde Arenshausen für den Ausbau der Straßen eine Fördersumme in Höhe von 715.000 Euro vom Freistaat Thüringen.
Optimales Zusammenspiel bei der Planung
Sehr erfreut, dass die umfangreiche Baumaßnahme nun in die Umsetzung geht, zeigt sich Ortsbürgermeister Matthias Geyer: „Die Modernisierung unseres Ortes schreitet weiter voran. Nachdem im Rahmen der Dorferneuerung bereits in den Jahren 2013, 2014 und 2019 mehrere Straßen erneuert wurden, wird der Ausbau der örtlichen Infrastruktur jetzt einen weiteren kräftigen Schub erhalten.“ Vorausgegangen war ein besonderer Planungsprozess, der nötig wurde, nachdem die Landstraße im Dezember 2022 vom Land Thüringen zur Gemeindestraße abgestuft wurde.
Nach intensiven Beratungen mit dem Zweckverband WAZ und der EW Wasser folgte der Gemeinderat des Ortes den Empfehlungen der Experten einen grundhaften Ausbau der Straße mit Nebenanlagen anzustreben, bei dem zugleich die Erschließungsmaßnahme Kanal und Wasserleitung umgesetzt wird. Innerhalb von nur drei Monaten wurde eine Straßenplanung initiiert und ein Antrag zur Aufnahme in das Straßenförderprogramm gestellt. „In dieser Phase waren schnelle und zugleich fundierte Entscheidungen gefragt, bei denen wir die Gemeinde mit viel Know-how beraten und unterstützen konnten. Der Gemeinderat hat uns in dieser Phase viel Vertrauen geschenkt und schließlich eine gute und pragmatische Zukunftsentscheidung getroffen“, so Ulrich Gabel, Geschäftsführer der Eichsfeldwerke. „Wie haben diese herausfordernde, aber zugleich auch einmalige Chance konsequent genutzt“, bestätigt Bürgermeister Geyer. „Weil wir viele der Bautätigkeiten optimal abgestimmt haben und jetzt in einem Schritt umsetzen werden, profitieren wir im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger von weniger Beeinträchtigungen und geringeren Kosten.“
Regelung des Busverkehrs
Da durch die Kanalbautätigkeiten Vollsperrungen von Straßen bzw. bestimmter Straßenabschnitte über einen längeren Zeitraum nötig sind, kommt es zu Beeinträchtigungen und Umleitungen des örtlichen Busverkehrs. Betroffen sind insbesondere Fahrgäste der Buslinien 14 und 16. Für die Haltestelle „Arens-hausen/Kirche“, die mit Baubeginn nicht mehr bedient werden kann, richtet die EW Bus eine beidseitige Ersatzhaltestelle in der Halle-Kasseler-Straße (Ecke-Thomas-Müntzer-Straße) ein. Die Erreichbarkeit der Haltestelle „Bahnhof“, die insbesondere für Schüler und Berufspendler wichtig ist, ist weiterhin gegeben und wird von den Bussen wie gewohnt angefahren.
Sammelplätze zur Abfallentsorgung
Ebenso wirken sich die Baumaßnahmen auf die Abfallentsorgung aus: Da die Fahrzeuge der EW Entsorgung die Grundstücke nicht direkt anfahren können, werden entsprechende Sammelplätze eingerichtet, an denen die von den Bauaktivitäten unmittelbar betroffenen Anwohner Hausmüll, Altpapier und gelbe Säcke zu den üblichen Abholterminen deponieren können. Die Sammelplätze befinden sich in direkter Nähe der Baustellabsperrungen.
Alle Anlieger und Einwohner, die von den Baumaßnahmen betroffen sind, wurden im Rahmen einer Bürgerinformation bereits ausführlich unterrichtet. Auch im Verlauf der Bautätigkeiten werden sie regelmäßig zu wichtigen Aspekten, wie z. B. sich ändernder Verkehrsführungen, informiert.